Schlafstörungen

Der Sammelbegriff Schlafstörung bezieht sich auf Zustände, die die Qualität, den Zeitpunkt oder die Dauer des Schlafs beeinträchtigen und die Fähigkeit einer Person beeinträchtigen, im Wachzustand optimal zu funktionieren. Diese Störungen können zu anderen medizinischen Problemen beitragen, und einige können auch Symptome für zugrunde liegende psychische Probleme sein.

Im Jahr 1979 veröffentlichte die American Sleep Disorders Association das erste Klassifizierungssystem für Schlafstörungen. In den letzten vier Jahrzehnten haben sich unsere Kenntnisse und unser Verständnis der Schlafgesundheit weiterentwickelt. Es wurden mehr als 100 spezifische Schlafstörungen identifiziert, und die heutigen Klassifizierungen verwenden komplexe Methoden, um diese Störungen anhand von Ursachen, Symptomen, physiologischen und psychologischen Auswirkungen und anderen Kriterien zu kategorisieren. Die meisten Schlafstörungen lassen sich jedoch durch eines oder mehrere der folgenden vier Anzeichen charakterisieren:

  • Du hast Schwierigkeiten, einzuschlafen oder weiterzuschlafen
  • Du findest es schwierig, tagsüber wach zu bleiben
  • Dein zirkadianer Rhythmus ist unausgeglichen und beeinträchtigt einen gesunden Schlafrhythmus
  • Du neigst zu ungewöhnlichen Verhaltensweisen, die deinen Schlaf stören

Jedes dieser Anzeichen könnte auf eine Schlafstörung hindeuten. Wir raten Menschen, die eines dieser Probleme haben, ihren Arzt aufzusuchen.

Paar mit Mann, der in der Nacht im Bett liegt und nachts unter Schlaflosigkeit leidet

Schlafstörungen

Schlafstörungen sind dadurch gekennzeichnet, dass es immer wieder zu Schwierigkeiten kommt, einzuschlafen oder durchzuschlafen, obwohl man dazu motiviert ist und die Möglichkeit hat, dies zu tun. Menschen mit Schlaflosigkeit leiden auch unter übermäßiger Tagesmüdigkeit und anderen kognitiven Beeinträchtigungen, während sie wach sind. Schlaflosigkeit gilt als chronische Erkrankung, wenn die Patienten mindestens drei Monate lang mindestens dreimal pro Woche Symptome aufweisen. Jüngsten Statistiken zufolge leidet bis zu einem Drittel der Erwachsenen in irgendeiner Form an Schlaflosigkeit.

  • Von Schlafstörungen im Anfangsstadium spricht man, wenn die Betroffenen Schwierigkeiten haben, einzuschlafen, selbst wenn sie müde sind.
  • Die sogenannte Erhaltungsschlafstörung bezieht sich auf Schwierigkeiten, während der Nacht durchzuschlafen.
  • Die gemischte Schlaflosigkeit ist eine Mischform, die durch Symptome der Einschlaf- und der Durchschlafstörung gekennzeichnet ist.

Schlafapnoe ist eine häufige schlafbezogene Atmungsstörung, die durch eine Verstopfung der oberen Atemwege verursacht wird. Betroffene wachen oft mit einem Würgen oder Luftschnappen auf. Starkes Schnarchen ist ein weiteres häufiges Symptom. Wie andere Schlafstörungen kann auch die Schlafapnoe zu übermäßiger Tagesmüdigkeit und Müdigkeit sowie zu verschiedenen kognitiven Beeinträchtigungen führen. Die meisten Fälle von Schlafapnoe lassen sich in eine der beiden folgenden Kategorien einteilen.

  • Obstruktive Schlafapnoe (OSA) wird durch eine physische Obstruktion verursacht, die die oberen Atemwege blockiert. Diese Obstruktion kann auf große Mandeln oder Polypen, Flüssigkeitsansammlungen aufgrund von fortgeschrittenem Herz- oder Nierenversagen oder auf genetische Syndrome zurückzuführen sein, die die Gesichtsstruktur beeinträchtigen, wie z. B. Gaumenspalten. Übergewichtige Menschen mit Fettablagerungen im Halsbereich haben ebenfalls ein höheres Risiko für OSA, und Rückenschlaf kann zu Apnoe-Episoden führen, wenn die Zunge in den Rachen zurückfällt. Für viele Patienten ist die kontinuierliche positive Luftdruck-Therapie (continuous positive airway pressure – CPAP) die wirksamste Behandlung.
  • Zentrale Schlafapnoe tritt auf, wenn das Gehirn keine Signale mehr an die Muskeln sendet, die die Atmung kontrollieren, was zu nächtlichen Erstickungsanfällen führt. Wie bei der OSA ist Fettleibigkeit ein häufiger Risikofaktor für Zentrale Schlafapnoe. Auch Menschen, die einen Schlaganfall, eine Hirninfektion oder andere medizinische Probleme mit dem Hirnstamm erlitten haben, sowie Menschen, die narkotisierende Schmerzmittel und andere schlaffördernde Medikamente einnehmen, können davon betroffen sein. Bei Zentrale Schlafapnoe wird häufig eine CPAP-Therapie verschrieben, obwohl manche Patienten die BiPAP-Therapie (Bi-Level Positive Air Pressure) für wirksamer halten.,

Nach allgemeinen Schätzungen leiden 10-30 % der Erwachsenen an einer Form von Schlafstörungen. Der Zustand ist definiert durch anhaltende Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen, obwohl die Möglichkeit und Motivation dazu besteht, sowie durch Beeinträchtigungen am Tag, die mit Schlafmangel einhergehen. Von chronischer Schlaflosigkeit spricht man, wenn die Symptome mindestens dreimal pro Woche über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten auftreten. Schlaflosigkeit, die weniger als drei Monate andauert, wird als kurzfristige Schlafstörung bezeichnet.

  • Verwirrende Erregungszustände: Menschen, die unter verwirrenden Erregungszuständen leiden, zeigen im Bett ein verwirrtes Verhalten, weil sie nicht vollständig aus dem Tiefschlaf erwachen. Sie reagieren nicht auf andere Personen, die versuchen, einzugreifen, und haben wenig bis keine Erinnerung an das Ereignis.
  • Schlafwandeln: Schlafwandeln wird auch als Somnambulismus bezeichnet und tritt auf, wenn Menschen aus dem Bett aufstehen und sich im Schlaf fortbewegen. Schlafwandler können in ihren Schlafzimmern bleiben, manche gehen aber auch in andere Bereiche innerhalb oder außerhalb ihrer Wohnung. Der Versuch, einen Schlafwandler aufzuwecken, kann zu aggressivem Verhalten führen.
  • Nachtangst: Bei Nachtangst schreien oder agieren Betroffene oft im Schlaf, können sich aber nach dem Aufwachen kaum oder gar nicht an den Vorfall erinnern. Die meisten nächtlichen Schreckensanfälle sind kurz, können aber in manchen Fällen mehrere Minuten andauern.
  • Schlafbezogene sexuelle Verhaltensauffälligkeiten: Betroffene zeigen im Schlaf aggressives oder uncharakteristisches Sexualverhalten. Wie bei anderen Parasomnien können sich Betroffene auch bei dieser Erkrankung – die auch als „Sexsomnie“ bezeichnet wird – nach dem Aufwachen, wenn überhaupt, nur sehr wenig an ihr Verhalten erinnern.
Frau leidet unter Schlaflosigkeit

Parasomnien

Parasomnie ist ein Oberbegriff für ungewöhnliche Verhaltensweisen, die vor dem Schlaf, während des Schlafs oder in der Übergangsphase zwischen Schlaf und Wachsein auftreten. Diese Verhaltensweisen können auch während verschiedener Phasen des Schlafzyklus auftreten. Zu den Parasomnien, die meist auf die NREM-Schlafphasen (Non-Rapid-Eye-Movement) beschränkt sind, gehören die folgenden:

  • Verwirrende Erregungszustände: Menschen, die unter Verwirrtheitszuständen leiden, zeigen im Bett ein verwirrtes Verhalten, das auf ein unvollständiges Aufwachen aus dem Tiefschlaf zurückzuführen ist. Sie reagieren nicht auf andere Personen, die versuchen, einzugreifen, und haben wenig bis keine Erinnerung an das Ereignis.
  • Schlafwandeln: Schlafwandeln wird auch als Somnambulismus bezeichnet und tritt auf, wenn Menschen aus dem Bett aufstehen und sich im Schlaf fortbewegen. Schlafwandler können in ihren Schlafzimmern bleiben, manche gehen aber auch in andere Bereiche innerhalb oder außerhalb ihrer Wohnung. Der Versuch, einen Schlafwandler aufzuwecken, kann zu aggressivem Verhalten führen.
  • Nachtangst: Bei Nachtangst schreien oder agieren Betroffene oft im Schlaf, können sich aber nach dem Aufwachen kaum oder gar nicht an den Vorfall erinnern. Die meisten nächtlichen Schreckensanfälle sind kurz, können aber in manchen Fällen mehrere Minuten andauern.
  • Schlafbezogene sexuelle Verhaltensauffälligkeiten: Betroffene zeigen im Schlaf aggressives oder uncharakteristisches Sexualverhalten. Wie bei anderen Parasomnien können sich Betroffene auch bei dieser Erkrankung – die auch als „Sexsomnie“ bezeichnet wird – nach dem Aufwachen, wenn überhaupt, nur sehr wenig an ihr Verhalten erinnern.

Andere Parasomnien treten während der REM-Phase des Schlafzyklus auf, in der Träume am wahrscheinlichsten sind. Dazu gehören:

  • REM-Schlaf-Verhaltensstörung: Bei der REM-Schlaf-Verhaltensstörung, die auch als RSBD oder RBD bezeichnet wird, reagieren Schlafende in ihren Träumen körperlich oder lautstark. Das Verhalten, das mit dieser Störung einhergeht, kann den Schlaf des Betroffenen und seines Partners stören und birgt zudem ein höheres Risiko für körperliche Verletzungen.
  • Schlaflähmung: Bei der Schlaflähmung fühlen sich die Betroffenen sofort nach dem Aufwachen völlig gelähmt. Dies kann auch während des Einschlafens auftreten. Die Lähmungen dauern in der Regel nicht länger als ein paar Minuten, können aber bei manchen Menschen Schlafstörungen auslösen.
  • Alptraumstörung: Während vereinzelte Albträume für die meisten Menschen normal sind, ist eine Alptraumstörung durch lebhafte, unangenehme Träume definiert, die den Schlaf immer wieder unterbrechen. Bei manchen Menschen werden die Albträume zunehmend störend. Menschen mit einer Alptraumstörung haben oft Angst vor dem Zubettgehen und nach dem Aufwachen Angst, wenn der Traum endet.

Schließlich sind einige Parasomnien nicht auf die NREM- oder REM-Phasen beschränkt. Sie können auch während des Übergangs zwischen Schlaf und Wachsein auftreten:

  • Das Syndrom des explodierenden Kopfes: Wie der Name schon andeutet, stellen sich Betroffene laute Explosionen in ihrem Kopf vor, wenn sie aus dem Schlaf geweckt werden. Die Betroffenen können sich körperlich oder stimmlich auf die Explosion einstellen, empfinden aber keinen Schmerz.
  • Schlafbezogene Halluzinationen: Manche Menschen erleben Halluzinationen während des Einschlafens oder beim Übergang vom Schlaf zum Wachsein. Diese Halluzinationen können so lebhaft sein, dass die Betroffenen versuchen, ihr Bett zu verlassen, wodurch sie sich einem höheren Verletzungsrisiko aussetzen. Die Halluzinationen können mehrere Minuten lang andauern.
  • Schlaf-Enuresis: Auch als Bettnässen bekannt, handelt es sich bei der Schlaf-Enuresis um unwillkürliches Urinieren während des Schlafs. Dieser Zustand ist bei Kleinkindern recht häufig. Bei Kindern und Erwachsenen über fünf Jahren, die seit mindestens drei Monaten mindestens zweimal pro Woche einnässen, gilt die Enuresis jedoch als Parasomnie.

Schlafbezogene Atmungsstörungen

Diese Störungen sind durch abnorme Atmung im Schlaf gekennzeichnet. Bei einigen Betroffenen treten auch im Wachzustand Atemprobleme auf. Einige Atemstörungen stören den Schlaf erheblich und können zu erheblichen Beeinträchtigungen am Tag führen. Schlafapnoe, eine häufige Atemstörung bei Kindern und Erwachsenen, kann auch starkes Schnarchen verursachen.

  • Obstruktive Schlafapnoe: Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist durch Atemaussetzer oder Apnoen während des Schlafs gekennzeichnet. Menschen mit dieser Erkrankung wachen oft mehrmals in der Nacht mit Luftnot auf und berichten von Müdigkeit und nicht erholsamem Schlaf am Tag. OSA tritt auf, wenn die Atemwege aufgrund bestimmter physiologischer Faktoren wie einem engen Hals, einer großen Zunge, einem kleinen Unterkiefer oder Übergewicht blockiert sind. Bei Kindern kann OSA auftreten, wenn ihnen die Mandeln oder Polypen noch nicht entfernt wurden.
  • Zentrale Schlafapnoe: Ähnlich wie OSA verursacht die zentrale Schlafapnoe (CSA) nächtliche Atemstillstände. Der entscheidende Unterschied ist die Ursache. CSA tritt auf, wenn das Gehirn keine Signale mehr an die Muskeln sendet, die die Atmung regulieren, und nicht, wenn ein physisches Hindernis die Atemwege blockiert. Schlaganfälle und andere Erkrankungen, die den Hirnstamm beeinträchtigen, können eine CSA verursachen, ebenso wie Fettleibigkeit, Herzinsuffizienz und bestimmte Medikamente.
  • Schlafbezogene Hypoventilationsstörungen: Diese Störungen treten auf, wenn Schlafende nicht ausreichend Luft bekommen, wodurch der Kohlendioxidgehalt in ihrem Blut ansteigt. Übergewicht, genetische Anomalien, bestimmte Drogen und Medikamente sowie Grunderkrankungen können zu schlafbezogenen Hypoventilationsstörungen führen.
  • Schlafbezogene Hypoxämie-Störung: Hypoxämie bedeutet, dass der Sauerstoffgehalt im Blut unter dem Normalwert liegt. Bei Menschen mit dieser Erkrankung sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut vor allem während des Schlafs. Eine schlafbezogene Hypoxämie kann ein Symptom für eine zugrundeliegende Erkrankung sein, z. B. pulmonale Hypertonie, Brustwandstörungen oder neurologische und neuromuskuläre Störungen.

Hypersomnolenz-Störungen

Unter Hypersomnolenz versteht man das Gefühl von Schläfrigkeit und Müdigkeit während des Tages trotz eines gesunden zirkadianen Rhythmus und einer ausreichenden Menge Schlaf in der vorangegangenen Nacht. Diese Gefühle können dazu führen, dass man unwillkürlich in Schläfrigkeit oder Schlaf verfällt, was wiederum das Risiko von Unfällen erhöht. Manche Menschen mit Hypersomnolenzstörungen spüren die Auswirkungen der Tagesmüdigkeit, bevor sie einnicken, während andere unbewusst einschlafen.

  • Narkolepsie: Narkolepsie tritt auf, wenn Patienten mit normalem Schlafrhythmus entweder einen unbändigen Drang zum Schlafen verspüren oder mindestens drei Monate lang täglich unfreiwillig in Schlaf verfallen. Diese Erkrankung lässt sich in zwei Hauptkategorien einteilen. Narkolepsie Typ 1 beinhaltet Kataplexie, eine plötzliche Muskelschwäche oder -lähmung, während Narkolepsie Typ 2 eine gewisse Muskelschwäche beinhalten kann, jedoch nicht in demselben Ausmaß.
  • Idiopathische Hypersomnie: Wie die Narkolepsie ist auch diese Erkrankung durch einen starken Drang zum Einschlafen oder durch Aussetzer im Schlaf trotz eines ansonsten gesunden Schlafrhythmus gekennzeichnet. Zur idiopathischen Hypersomnie gehört jedoch nicht die Kataplexie. Um für eine Diagnose in Frage zu kommen, dürfen die Patienten keine Schlafstörungen oder Vorerkrankungen haben, die die Hypersomnie erklären.
  • Kleine-Levin-Syndrom: Diese seltene Erkrankung ist durch Episoden exzessiven Schlafs gekennzeichnet – in manchen Fällen bis zu 20 Stunden pro Tag. Die erste Phase tritt oft im Zusammenhang mit einer körperlichen Infektion oder übermäßigem Alkoholkonsum auf und kommt in der Regel etwa alle Jahre vor. Die Phasen können Tage, Wochen oder sogar Monate andauern. Zu den häufigen Auswirkungen des Kleine-Levin-Syndroms gehören kognitive Störungen, veränderte Wahrnehmungen, Essstörungen und enthemmte Verhaltensweisen. Im Laufe von acht bis 12 Jahren nehmen die Phasen übermäßiger Schläfrigkeit an Intensität und Häufigkeit ab.

Schlaf-Wach-Störungen

Bei dieser Kategorie von Schlafstörungen mit zirkadianem Rhythmus geht es um die innere Uhr eines Menschen und die Faktoren, die seinen 24-Stunden-Schlafzyklus regulieren. Licht spielt eine wichtige Rolle für den zirkadianen Rhythmus. Wenn unsere Augen natürlichem oder künstlichem Licht ausgesetzt sind, setzt unser Körper Stoffe frei, die uns wach und aufmerksam halten; wenn das Licht in der Nacht verschwindet, produziert der Körper andere Stoffe, die ein Gefühl von Schläfrigkeit und Entspannung hervorrufen. Schlaf-Wach-Störungen treten bei Menschen auf, deren zirkadianer Rhythmus gestört ist, so dass sie sich zu ungewöhnlichen Zeiten des Tages wach und müde fühlen.

  • Schlaf-Wach-Phasen-Störung: Diese Störung ist durch die fehlende Fähigkeit definiert, zu den vorgesehenen Zeiten einzuschlafen und aufzuwachen, und lässt sich in zwei Unterkategorien einteilen. Eine verzögerte Schlaf-Wach-Phasenstörung liegt vor, wenn der Schlaf-Wach-Zyklus des Patienten um mindestens zwei Stunden verzögert ist. Bei der fortgeschrittenen Schlaf-Wach-Phasen-Störung schlafen die Patienten ein und wachen mindestens zwei Stunden früher als geplant auf. Die Symptome müssen mindestens drei Monate lang anhalten, um eine Diagnose zu rechtfertigen.
  • Unregelmäßige Schlaf-Wach-Rhythmus-Störung: Diese Störung ist durch unregelmäßige Schlaf- und Wachphasen über einen Zeitraum von 24 Stunden gekennzeichnet. Die Patienten leiden häufig unter Schlaflosigkeit, wenn sie versuchen zu schlafen, und übermäßiger Tagesmüdigkeit.
  • Nicht-24-Schlaf-Wach-Störung: Menschen mit dieser Störung haben eine innere Uhr, die nicht einem 24-Stunden-Zeitplan folgt. Ihr Schlaf-Wach-Zyklus kann kürzer oder länger als 24 Stunden sein, je nachdem, wie ihr zirkadianer Rhythmus synchronisiert ist. Die meisten Patienten mit einer Nicht-24-Schlaf-Wach-Störung sind völlig blind.
  • Schlafstörung durch Schichtarbeit: Die meisten Menschen mit einer Schlafstörung durch Schichtarbeit haben einen Beruf, der Schichten außerhalb des typischen 9-5-Tagesplans erfordert, einschließlich Abend- und Nachtschichten. Sie leiden unter nächtlicher Schlaflosigkeit und übermäßiger Tagesmüdigkeit, weil ihr Schlafrhythmus nicht mit dem normalen 24-Stunden-Rhythmus übereinstimmt, der durch Licht und Dunkelheit beeinflusst wird. Schichtarbeit führt häufig dazu, dass den Betroffenen eine bis vier Stunden Schlaf pro 24 Stunden vorenthalten wird.
  • Jetlag-Störung: Diese vorübergehende Störung tritt auf, wenn Reisende während eines einzigen Fluges oder einer Reihe aufeinander folgender Flüge mehrere Zeitzonen durchqueren, so dass ihr zirkadianer Rhythmus nicht mehr mit der Ortszeit am Zielort übereinstimmt. Der Schweregrad des Jetlags hängt von der Reisedauer und der Flugrichtung ab – Reisende, die in Richtung Osten unterwegs sind, neigen zu einem stärkeren Jetlag als Reisende in Richtung Westen.

Schlafbezogene Bewegungsstörungen

Diese Störungen sind durch abnorme Bewegungen während des Schlafs gekennzeichnet, die sowohl für den Betroffenen als auch für seinen Schlafpartner störend sein können. Oft verursachen sie übermäßige Tagesmüdigkeit und Erschöpfung aufgrund von Schlafverlust.

  • Syndrom der ruhelosen Beine: Auch bekannt als Willis-Ekbom-Krankheit oder einfach RLS, verursacht es bei den Betroffenen unangenehme oder schmerzhafte Empfindungen in den Beinen. Diese Empfindungen sind in der Regel nachts stärker ausgeprägt, wenn die Betroffenen längere Zeit sitzen oder liegen. Das RLS löst einen starken Drang aus, die Beine zu bewegen, um die Beschwerden zu lindern.
  • Störung der periodischen Gliederbewegungen: Menschen mit dieser Störung – kurz PLMS – erleben während der Nacht periodische Körperbewegungen, die mit Erregung und Schlafstörungen einhergehen. In den meisten Fällen sind die Bewegungen auf die unteren Gliedmaßen beschränkt. Die Patienten sind sich oft weder der Bewegungen noch der Schlaferregung bewusst.
  • Schlafbezogener Bruxismus: Bei schlafbezogenem Bruxismus knirschen die Betroffenen während des Schlafs mit den Zähnen. Mit der Zeit kann dies zu übermäßigen Kieferschmerzen, abnormaler Zahnabnutzung und anderen Nebenwirkungen führen. Viele Menschen, die an Bruxismus leiden, behandeln ihren Zustand mit einem Anti-Schnarch-Mundstück oder einem Mundschutz, z. B. einem Unterkiefervorschubgerät, das den Kiefer physisch nach vorne bewegt, oder einem Zungenhaltegerät, das die Zunge an ihrem Platz hält.
Matthias Böhm

Matthias setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Menschen mit Informationen zu versorgen, die sie nutzen können, um sinnvolle Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen. Als wissenschaftlicher Autor hat er mehr als ein Jahrzehnt damit verbracht, Patient*innen, Betreur*innen und Fachleute mit qualitativ hochwertigen, faktenbasierten Informationen zu versorgen und diese zu verfassen. Wenn er nicht gerade schreibt, kocht Matthias gerne vegetarisch, wandert und schläft gerne aus.

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