Behandlung & Therapie von Schlafapnoe

Die Atemhilfe – Tipps und Tricks im Umgang mit dem Gerät

Bei der Atemhilfe handelt es sich um ein CPAP- oder BiPAP-Gerät. Dieses Gerät aus der Atemmaske, einem tragbaren Gehäuse und einem Verbindungsschlauch. Im Handel lassen sich die Masken in verschiedenen Arten und Größen erwerben. Um einen optimalen Sitz der Maske gewährleisten zu können, wird Dir Dein behandelnder Arzt eine für Dich individuell angepasst Maske verschreiben. Stellst Du im Laufe der Zeit dennoch fest, dass Deine Atemhilfe nicht hundertprozentig passt, solltest Du Dich nicht davor scheuen, dies Deinem Arzt mitzuteilen. Auf diese Weise könnt ihr gemeinsam nach einer anderen Maske mit einer anderen Form suchen.

Damit Deine Atemhilfe Dir bestmögliche Dienste erweisen kann gibt es einige Dinge zu beachten. Die wichtigsten Informationen findest Du hier nun mit kurzen Erklärungen aufgelistet. Lies Dir diese Checkliste aufmerksam durch, um Fehler im Umgang mit der Atemhilfe zu vermeiden.

Frau Schlaflosigkeit

1. Das Gerät sollte stets genügend Platz um sich herum haben, um optimal arbeiten zu können

Auf keinen Fall solltest Du Deine Atemhilfe in einem Schrank oder anderen geschlossenen Möbeln unterbringen. Achte auch stets darauf, dass genügend Abstand zwischen dem Gerät und der Wand/den Vorhängen ist. Nur so ist das Gerät in der Lage genügend Luft anzusaugen und weiter zu verteilen. Auch ist davon abzuraten, dass Du selbst an Deinem Gerät herumbastelst. Benötigst Du bspw. einen längeren Verbindungsschlauch, so solltest Du Deinen Arzt kontaktieren, sodass Ihr gemeinsam mit dem Hersteller des Geräts Kontakt aufnehmen könnt. Dieser wird Dir im Anschluss einen Schlauch nach Deinen Bedürfnissen fertigen.

2. Reinige das Gerät regelmäßig und überprüfe es auf Defekte

Um die volle Funktionstüchtigkeit garantieren zu können ist es notwendig, dass Du Deine Atemhilfe regelmäßig auf Defekte überprüfst. Selbst kleinere Defekte können dafür sorgen, dass die Therapie an Wirksamkeit verliert. Auch eine regelmäßige Reinigung der Atemhilfe, besonders die tägliche Reinigung der Maske, ist unabdingbar. Am besten gelingt die Reinigung mithilfe eines weichen Lappens und milder Seifenlauge. Spüle die Maske gut mit Wasser aus und lasse sie im Anschluss an der Luft trocknen.

Tipp: Du kannst die Lebensdauer Deiner Maske erheblich verlängern, wenn Du Dir vor dem Anlegen das Gesicht wäschst. So kann Die Fettschicht Deiner Haut die Maske nicht so schnell verschmutzen.

Verfügt Dein Gerät über einen Wasserbehälter, so sollte auch dieser jeden Tag gereinigt werden. Hierfür kannst Du Wasser und normales Spülmittel verwenden. Vergiss bei der Reinigung des Behälters nicht, dass Du auch den Deckel reinigen solltest. Das neue, gekochte und destillierte Wasser für die Nacht sollte direkt vor dem Zubettgehen eingefüllt und die Reste am nächsten Morgen direkt wieder entfernt werden. So kannst du effektiv der Keimbildung vorbeugen.

Ebenfalls mit Seifenlauge und warmem Wasser sollten ein Mal wöchentlich der Atemschlauch und der Filter gesäubert werden. Der Filter sollte zudem alle sechs Wochen komplett ersetzt werden. Die Kopfhalterung kann bei 30-40°C in der Waschmaschine gereinigt werden.

3. Was tun bei einer kalten Nase während der Überdrucktherapie?

Bei einer ständig kalten Nase hilft es, wenn Du den Schlauch unter dem Kissen bzw. unter der Bettdecke entlanglaufen lässt. Sollte auch hier keine Besserung eintreten, so kann dies ein Indiz für einen Defekt am Schlauch sein. Tritt Luft aus dem Schlauch aus, so sollte dieser unverzüglich ersetzt werden. Auch eine nicht ganz passende Maske kann schuld an der kalten Nase sein. Eine undichte Maske kann außerdem durch die austretende Luft für Reizungen im Auge sorgen und sogar eine Bindehautentzündung hervorrufen. Hegst Du den Verdacht, dass Deine Maske nicht ganz passt, dann kontaktiere direkt Deinen Arzt.

4. Was tun bei Druckstellen im Gesicht?

Treten bei Dir nach oder während des Gebrauchs Deiner Atemhilfe Druckstellen im Gesichtsbereich auf, so solltest Du zuerst die Kopfhalterung ein wenig lockern. Außerdem können Pflaster, Schaumstoff o.Ä. als Puffer zwischen Haut und Maske verwendet werden. Bereits aufgescheuerte Stellen können bspw. mit Bepanthen behandelt werden. Gegen einen trockenen Mund bzw. eine trockene Nase hat es sich als hilfreich erwiesen, auf eine geeignete Pflegesalbe bzw. ein Pflegeöl zurückzugreifen. Diese Behandlung sollte allerdings mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen geschehen, da sich das Öl sonst in der Maske ablagern kann.

5. Ich bin erkältet – was nun?

Kontaktiere in diesem Fall sofort Deinen behandelnden Arzt und schildere ihm Deine Situation. Dieser wird dann entscheiden, ob es sinnvoll ist, die Behandlung mit der Atemhilfe für wenige Tage zu pausieren. Auf keinen Fall solltest Du eigenmächtig die Behandlung unterbrechen.

6. Informiere den Arzt über Deine Allergien

Gerade dann, wenn bei Dir bspw. eine Silikonallergie o.Ä. diagnostiziert wurde, solltest Du dies Deinem Arzt am besten noch vor Behandlungsbeginn mitteilen. So kann bei der Herstellung Deines Geräts auf diese Stoffe verzichtet werden. Andernfalls kann es während der Überdrucktherapie ansonsten zu heftigen allergischen Reaktionen und Schocks kommen.

7. Hilfe, mein Beatmungsgerät gibt Geräusche von sich

Jede Atemhilfe wird Geräusche von sich geben. Das ist völlig normal und an sich kein Grund zur Besorgnis. Um die Geräusche jedoch ein wenig dämmen und so besser schlafen zu können empfiehlt es sich, das Gerät nicht auf Kopfhöhe aufzustellen. Auch kann es hilfreich sein, auf einen längeren Schlauch zurückzugreifen, sodass das Gerät in einem anderen Raum positioniert werden kann – achte hierbei unbedingt darauf, dass der Schlauch nicht geknickt wird!

Bei Unsicherheiten im Umgang mit Deiner Atemhilfe solltest Du stets die Gebrauchsanweisung lesen und/oder den Hersteller bzw. Deinen behandelnden Arzt kontaktieren!

Schlaflose Senior Mann im Bett bei Nacht mit Handy

Die Behandlung von Schlafstörungen

Die Ursachen können hier ganz unterschiedlicher Natur sein. Meist kann es bereits helfen, die Ernährung bzw. den Alltag der Betroffenen ein wenig umzugestalten. Sollten die Maßnahmen keine Erfolge erzielen, so gibt es noch eine Reihe an weiteren Behandlungsmethoden.

1. Lichttherapie

Die Kraft des Sonnenlichts sollte niemals unterschätzt werden. Bei Menschen, die an einem verschobenen Schlaf-Wach-Rhythmus leiden hat es sich als sehr hilfreich erwiesen, mithilfe von hellem Licht den Rhythmus wieder in normale Bahnen zu lenken.

2. Medikamentöse Behandlung

Der Vorteil der medikamentösen Behandlung liegt darin, dass sie schnelle und gute Ergebnisse liefert. Sowohl das Einschlafen als auch das Durchschlafen stellt dann kein Problem mehr dar. Der Nachteil an der medikamentösen Behandlung besteht darin, dass hierbei lediglich die Symptome, nicht jedoch die Ursache behandelt wird. Zudem kann es hier zu einer Art Abhängigkeit kommen und die Betroffenen können ohne Medikamente noch schlecht ein- bzw. durchschlafen.

3. Operation, apparative und alternative Maßnahmen

Diese Maßnahmen werden bei Problemen wie der Schlafapnoe angewandt. Mithilfe einer Überdrucktherapie können nächtliche Atemprobleme während des Schlafens zuverlässig behandelt und die Schlafqualität erheblich gesteigert werden.

4. Psychotherapie

Liegen der Schlafstörung seelische Ursachen, wie bspw. Überforderung im Alltag zugrunde, so kann mithilfe einer Psychotherapie das Leben in ruhigere, geordnete Bahnen gelenkt werden. Durch das Lösen von Stress und inneren Konflikten werden auch die Schlafprobleme mit der Zeit verschwinden.

Matthias Böhm

Matthias setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Menschen mit Informationen zu versorgen, die sie nutzen können, um sinnvolle Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen. Als wissenschaftlicher Autor hat er mehr als ein Jahrzehnt damit verbracht, Patient*innen, Betreur*innen und Fachleute mit qualitativ hochwertigen, faktenbasierten Informationen zu versorgen und diese zu verfassen. Wenn er nicht gerade schreibt, kocht Matthias gerne vegetarisch, wandert und schläft gerne aus.

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