Wie man sein Kind zum Schlafen anzieht

Während das eigene Kind heranwächst, fragt man sich vielleicht, was die richtige Schlafbekleidung für Babys, Kleinkinder und Kinder im Schulalter ist. Es kann knifflig sein, einen Schlafanzug zu finden, der alle Kriterien für Komfort, Sicherheit und Bequemlichkeit abdeckt. In diesem Ratgeber wird beschrieben, wie man die richtige Schlafkleidung für Babys und Kinder auswählt, damit die Kleinen ruhig schlafen können.

Kinder in weichen warmen Schlafanzug spielen im Bett

Wie man sein Baby zum Schlafen anzieht

Als Richtlinie gilt, dass man sein Baby mit einer Schicht mehr anziehen sollte, als es für einen Erwachsenen bequem wäre. Experten empfehlen, dass Babys ohne Decke schlafen sollten, um das Risiko des plötzlichen Kindstods (SIDS) zu verringern.

In einer warmen Nacht kannst Du Deinem Baby einen atmungsaktiven Baumwollschlafanzug, einen Strampler oder sogar nur eine Windel zusammen mit einem leichten Schlafsack anziehen. Nachts, wenn es kühler ist, kann man einen langärmeligen Strampler anziehen und das Baby mit einer Decke oder einem Schlafsack kuscheln.

Schlafanzüge, die vorne oder an beiden Beinen mit Druckknöpfen oder Reißverschlüssen zu öffnen sind, können den Windelwechsel erleichtern. Vermeide jedoch Kordeln, schlecht platzierte Verschlüsse und andere Elemente, die ein Risiko für dein Baby darstellen. Idealerweise sollte der Schlafanzug locker und dehnbar genug sein, um ihn leicht anzuziehen, aber nicht so locker, dass er um das Gesicht oder den Hals des Babys hochrutscht. Entscheide dich für natürliche Materialien, die der Haut deines Babys nicht schaden, und wähle gutsitzende Kleidung in gutem Zustand.

Was ist der Unterschied zwischen einem Schlafsack und einem Wickel?

Ein Wickel umhüllt ein Baby wie ein Burrito, während ein Schlafsack etwas lockerer ist und die Arme frei lässt.

Ein Wickel kann dem Neugeborenen mehr Sicherheit geben. Außerdem wird die Schreckreaktion eingeschränkt, wodurch das Kind ruhiger schlafen kann. Es kann jedoch auch ein Risiko darstellen, weil es die Bewegungsfreiheit des Kindes einschränkt. Wenn sich das Baby auf den Bauch dreht, während es gewickelt ist, kann es in dieser Position gefangen sein, und es besteht ein höheres Risiko für SIDS. Aus diesem Grund sollte ein gewickeltes Baby zum Schlafen immer fest auf den Rücken gelegt werden.

Wenn man ein Neugeborenes wickelt, sollte man darauf achten, dass es genug Spielraum hat, damit sich seine Hüften richtig entwickeln können. Außerdem sollte man zwischen dem Tuch und der Brust des Kindes einen Abstand von zwei bis drei Fingern lassen, damit es gut atmen kann.

Da die meisten Babys um den dritten Monat herum lernen, sich umzudrehen, ist es am besten, das Wickeln um den zweiten Monat herum zu beenden oder sobald das Baby beginnt, sich in beide Richtungen zu drehen. Zu diesem Zeitpunkt empfehlen Experten die Verwendung einer Schlafdecke ohne Verschluss, auch bekannt als Schlafsack, um das Baby warm zu halten, während die Hände frei bleiben, um beim Rollen zu helfen. Dies hilft dem Baby dabei, nicht auf dem Bauch liegen zu bleiben.

Sollte ich mir Sorgen machen, wenn meinem Baby kalt ist?

Um das SIDS-Risiko zu verringern, ist es besser, wenn dein Baby eher kühl als zu warm ist. Frühgeborene haben möglicherweise mehr Probleme, sich warm zu halten, daher ist es angebracht, sie etwas wärmer anzuziehen. Wenn Ihr Baby hingegen Fieber hat, widerstehen Sie dem Drang, die Heizung aufzudrehen oder zusätzliche Kleidung anzuziehen.

Vermeide Mützen oder andere Dinge, die das Gesicht oder den Kopf deines Babys bedecken, da dein Baby die Temperatur durch die Abgabe von Wärme über den Kopf reguliert. Eine Überhitzung erkennt man, indem man die Brust des Babys berührt oder auf typische Anzeichen wie Schwitzen, gerötete Wangen, feuchte Haare, einen Hitzeausschlag oder schnelle Atmung achtet. Wenn sich Hände und Füße kälter anfühlen als der Rest des Körpers, sollte man sich keine Sorgen machen.

Experten geben keine exakte Temperaturspanne für das Schlafzimmer an, aber es ist am besten, den Raum nicht zu warm zu halten. Wenn du einen Ventilator verwendest, stelle ihn so ein, dass die Luft nicht direkt auf dein Kind bläst.

Kind in weichen warmen Pyjama

Was sollte ein Kleinkind im Bett tragen?

Bei der Auswahl des Schlafanzugs für Ihr Kleinkind ist darauf zu achten, dass weiche, atmungsaktive und chemiefreie Stoffe wie Baumwolle verwendet werden. Vermeide Fleece und andere synthetische Stoffe, die nicht so gut atmen. Wenn es kalt ist, kann man Socken, einen Strampler oder einen Schlafanzug mit Füßen verwenden. Der Schlafanzug sollte zwar gut sitzen, aber die Bewegungsfreiheit nicht zu sehr einschränken. Kleinkinder haben Spaß daran, sich ihren Lieblingspyjama für die Nacht auszusuchen, also kann man dies in die Schlafenszeit-Routine einbauen.

Die meisten Kleinkinder beginnen im Alter von ein bis zwei Jahren, ihre eigene Decke zu benutzen. Allerdings haben Kleinkinder die Angewohnheit, ihre Decken vom Bett zu schmeißen, also muss man sie entsprechend kleiden. Wenn man Schwierigkeiten hat, sie dazu zu bringen, die Decken auf dem Bett zu behalten gibt es Firmen die Schlafsäcke herstellen.

Kinder im Schulalter können bequeme Pyjamas tragen, die für die entsprechende Temperatur geeignet sind. Ersetze den Schlafanzug, sobald er dauerhaft beschädigt, abgenutzt, durch zu häufiges Waschen rau geworden ist oder lose Komponenten eine Gefahr darstellen.

Referenzen

  1. Bhargava, S. (2011). Diagnosis and management of common sleep problems in children. Pediatrics in Review-Elk Grove, 32(3), 91.
  2. McDowall, P. S., Elder, D. E., & Campbell, A. J. (2017). Relationship between parent knowledge of child sleep, and child sleep practices and problems: A pilot study in a children’s hospital cohort. Journal of paediatrics and child health, 53(8), 788–793.
  3. Hall, W. A., Scher, A., Zaidman-Zait, A., Espezel, H., & Warnock, F. (2012). A community-based study of sleep and behaviour problems in 12- to 36-month-old children. Child: care, health and development, 38(3), 379–389.
  4. Paavonen, E. J., Räikkönen, K., Pesonen, A. K., Lahti, J., Komsi, N., Heinonen, K., Järvenpää, A. L., Strandberg, T., Kajantie, E., & Porkka-Heiskanen, T. (2010). Sleep quality and cognitive performance in 8-year-old children. Sleep medicine, 11(4), 386–392.
  5. Maasalo, K., Fontell, T., Wessman, J., & Aronen, E. T. (2016). Sleep and behavioural problems associate with low mood in Finnish children aged 4-12 years: an epidemiological study. Child and adolescent psychiatry and mental health, 10, 37.
  6. Hairston, I. S., Conroy, D. A., Heitzeg, M. M., Akbar, N. Z., Brower, K. J., & Zucker, R. A. (2016). Sleep mediates the link between resiliency and behavioural problems in children at high and low risk for alcoholism. Journal of sleep research, 25(3), 341–349.
  7. Horváth, K., & Plunkett, K. (2016). Frequent daytime naps predict vocabulary growth in early childhood. Journal of child psychology and psychiatry, and allied disciplines, 57(9), 1008–1017.
  8. Dewald, J. F., Meijer, A. M., Oort, F. J., Kerkhof, G. A., & Bögels, S. M. (2010). The influence of sleep quality, sleep duration and sleepiness on school performance in children and adolescents: A meta-analytic review. Sleep medicine reviews, 14(3), 179–189.
  9. Zhou, Y., Aris, I. M., Tan, S. S., Cai, S., Tint, M. T., Krishnaswamy, G., Meaney, M. J., Godfrey, K. M., Kwek, K., Gluckman, P. D., Chong, Y. S., Yap, F., Lek, N., Gooley, J. J., & Lee, Y. S. (2015). Sleep duration and growth outcomes across the first two years of life in the GUSTO study. Sleep medicine, 16(10), 1281–1286.
  10. Kurdziel, L., Duclos, K., & Spencer, R. M. (2013). Sleep spindles in midday naps enhance learning in preschool children. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 110(43), 17267–17272.
  11. Cremone, A., McDermott, J. M., & Spencer, R. (2017). Naps Enhance Executive Attention in Preschool-Aged Children. Journal of pediatric psychology, 42(8), 837–845.
  12. Desrochers, P. C., Kurdziel, L. B., & Spencer, R. M. (2016). Delayed benefit of naps on motor learning in preschool children. Experimental brain research, 234(3), 763–772.
  13. Knight, F., & Dimitriou, D. (2019). Poor Sleep Has Negative Implications for Children With and Without ADHD, but in Different Ways. Behavioral sleep medicine, 17(4), 423–436.
  14. Vriend, J., Davidson, F., Rusak, B., & Corkum, P. (2015). Emotional and Cognitive Impact of Sleep Restriction in Children. Sleep medicine clinics, 10(2), 107–115.
  15. Bathory, E., & Tomopoulos, S. (2017). Sleep Regulation, Physiology and Development, Sleep Duration and Patterns, and Sleep Hygiene in Infants, Toddlers, and Preschool-Age Children. Current problems in pediatric and adolescent health care, 47(2), 29–42.
  16. Jernelöv, S., Lekander, M., Almqvist, C., Axelsson, J., & Larsson, H. (2013). Development of atopic disease and disturbed sleep in childhood and adolescence–a longitudinal population-based study. Clinical and experimental allergy : journal of the British Society for Allergy and Clinical Immunology, 43(5), 552–559.
  17. Kim, J., Gozal, D., Bhattacharjee, R., & Kheirandish-Gozal, L. (2013). TREM-1 and pentraxin-3 plasma levels and their association with obstructive sleep apnea, obesity, and endothelial function in children. Sleep, 36(6), 923–931.
  18. Hochadel, J., Frölich, J., Wiater, A., Lehmkuhl, G., & Fricke-Oerkermann, L. (2014). Prevalence of sleep problems and relationship between sleep problems and school refusal behavior in school-aged children in children’s and parents‘ ratings. Psychopathology, 47(2), 119–126.
  19. Dutil, C., & Chaput, J. P. (2017). Inadequate sleep as a contributor to type 2 diabetes in children and adolescents. Nutrition & diabetes, 7(5), e266.
  20. Sparano, S., Lauria, F., Ahrens, W., Fraterman, A., Thumann, B., Iacoviello, L., Marild, S., Michels, N., Molnar, D., Moreno, L. A., Tornaritis, M., Veidebaum, T., & Siani, A. (2019). Sleep duration and blood pressure in children: Analysis of the pan-European IDEFICS cohort. Journal of clinical hypertension (Greenwich, Conn.), 21(5), 572–578.
  21. Owens, J. A., Dearth-Wesley, T., Lewin, D., Gioia, G., & Whitaker, R. C. (2016). Self-Regulation and Sleep Duration, Sleepiness, and Chronotype in Adolescents. Pediatrics, 138(6), e20161406.
  22. Raniti, M. B., Allen, N. B., Schwartz, O., Waloszek, J. M., Byrne, M. L., Woods, M. J., Bei, B., Nicholas, C. L., & Trinder, J. (2017). Sleep Duration and Sleep Quality: Associations With Depressive Symptoms Across Adolescence. Behavioral sleep medicine, 15(3), 198–215.
  23. Mindell, J. A., & Williamson, A. A. (2018). Benefits of a bedtime routine in young children: Sleep, development, and beyond. Sleep medicine reviews, 40, 93–108.
  24. Dube, N., Khan, K., Loehr, S., Chu, Y., & Veugelers, P. (2017). The use of entertainment and communication technologies before sleep could affect sleep and weight status: a population-based study among children. The international journal of behavioral nutrition and physical activity, 14(1), 97.
  25. Brunetti, V. C., O’Loughlin, E. K., O’Loughlin, J., Constantin, E., & Pigeon, É. (2016). Screen and nonscreen sedentary behavior and sleep in adolescents. Sleep health, 2(4), 335–340.
  26. Helm, A. F., & Spencer, R. (2019). Television use and its effects on sleep in early childhood. Sleep health, 5(3), 241–247.
  27. St-Onge, M. P., Mikic, A., & Pietrolungo, C. E. (2016). Effects of Diet on Sleep Quality. Advances in nutrition (Bethesda, Md.), 7(5), 938–949.
  28. Pennestri, M. H., Laganière, C., Bouvette-Turcot, A. A., Pokhvisneva, I., Steiner, M., Meaney, M. J., Gaudreau, H., & Mavan Research Team (2018). Uninterrupted Infant Sleep, Development, and Maternal Mood. Pediatrics, 142(6), e20174330.
  29. Colrain, I. M., & Baker, F. C. (2011). Changes in sleep as a function of adolescent development. Neuropsychology review, 21(1), 5–21.
  30. Lee, T. H., Miernicki, M. E., & Telzer, E. H. (2017). Behavioral and neural concordance in parent-child dyadic sleep patterns. Developmental cognitive neuroscience, 26, 77–83.
  31. Carter, K. A., Hathaway, N. E., & Lettieri, C. F. (2014). Common sleep disorders in children. American family physician, 89(5), 368–377.
  32. Maski, K., & Owens, J. A. (2016). Insomnia, parasomnias, and narcolepsy in children: clinical features, diagnosis, and management. The Lancet. Neurology, 15(11), 1170–1181.
  33. Petit, D., Pennestri, M. H., Paquet, J., Desautels, A., Zadra, A., Vitaro, F., Tremblay, R. E., Boivin, M., & Montplaisir, J. (2015). Childhood Sleepwalking and Sleep Terrors: A Longitudinal Study of Prevalence and Familial Aggregation. JAMA pediatrics, 169(7), 653–658.
  34. RLS & Kids. (n.d.). Restless Legs Syndrome Foundation.
  35. DelRosso, L., & Bruni, O. (2019). Treatment of pediatric restless legs syndrome. Advances in pharmacology (San Diego, Calif.), 84, 237–253.

War dieser Artikel hilfreich?

Matthias Böhm

Matthias setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Menschen mit Informationen zu versorgen, die sie nutzen können, um sinnvolle Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen. Als wissenschaftlicher Autor hat er mehr als ein Jahrzehnt damit verbracht, Patient*innen, Betreur*innen und Fachleute mit qualitativ hochwertigen, faktenbasierten Informationen zu versorgen und diese zu verfassen. Wenn er nicht gerade schreibt, kocht Matthias gerne vegetarisch, wandert und schläft gerne aus.

War dieser Artikel hilfreich?