Wann ist eine Krankschreibung bei Schlafstörungen möglich?
Ob eine Krankschreibung bei Schlafstörungen ausgestellt wird, hängt vom Schweregrad, der Ursache und den Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit ab.

Ärztinnen und Ärzte beurteilen dabei, ob die Betroffenen durch Schlafprobleme ihre Arbeit sicher und zuverlässig ausführen können oder ob eine Arbeitsunfähigkeit vorliegt.
Unterschiede zwischen schlechter Nacht und chronischer Schlafstörung
Eine einzelne schlechte Nacht reicht in der Regel nicht für eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus. Wie auf wmn.de [1] erklärt, gilt akuter Schlafmangel nur dann als Krankheitsgrund, wenn daraus Beschwerden mit Krankheitswert entstehen. Ein Arzt oder eine Ärztin prüft, ob Erschöpfung und Konzentrationsmangel vorübergehend oder dauerhaft auftreten.
Treten Schlaflosigkeit oder wiederkehrende Einschlaf- und Durchschlafprobleme über Wochen hinweg auf, kann das auf eine chronische Schlafstörung hinweisen. Nach medizinischer Definition liegt diese vor, wenn Betroffene an mindestens drei Nächten pro Woche schlecht schlafen und tagsüber deutlich eingeschränkt sind.
Bei einer diagnostizierten Störung kann der Arzt eine Krankschreibung ausstellen, um dem Körper Zeit zur Regeneration zu geben. Laut MEDPERTISE [2] erfolgen Krankschreibungen aufgrund von Schlafstörungen im Schnitt für etwa elf Tage.
Schlafstörungen als Symptom einer Krankheit
Häufig sind Schlafstörungen ein Hinweis auf eine andere Erkrankung. Schilddrüsenprobleme, Bluthochdruck oder Schlafapnoe können zu wiederholten Wachphasen in der Nacht führen. Eine ärztliche Abklärung hilft, körperliche Ursachen von psychischen zu unterscheiden.
Viele Erkrankte berichten über Tagesmüdigkeit, Reizbarkeit und verminderte Leistungsfähigkeit. In solchen Fällen kann eine Krankschreibung sinnvoll sein, um die weitere Diagnostik und Behandlung einzuleiten. Bei einer strukturierten Untersuchung prüft der Arzt mögliche Grunderkrankungen und beurteilt, ob eine vorübergehende Arbeitsunfähigkeit besteht.
Tritt Schlaflosigkeit als Folge einer anderen Krankheit auf, wird die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in der Regel für diese Grunderkrankung ausgestellt. Betroffene sollten Beschwerden sorgfältig dokumentieren, um im Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt die Entwicklung klar darstellen zu können.
Rolle von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Burnout
Depressionen und Burnout zählen zu den häufigsten psychischen Ursachen für Schlafprobleme. Menschen, die unter starkem Leistungsdruck stehen oder in belastenden Arbeitssituationen stecken, leiden oft an Ein- und Durchschlafstörungen. Wie ihre-vorsorge.de [3] berichtet, können Stress oder Ärger keine eigenständige Krankheit darstellen, aber Symptome solcher Störungen sein.
Bei länger anhaltender Erschöpfung und innerer Unruhe ist eine ärztliche Abklärung wichtig. Der Arzt entscheidet, ob eine Arbeitsunfähigkeit vorliegt, um eine Verschlechterung des psychischen Zustands zu verhindern. Eine Krankschreibung kann dabei helfen, Belastungen zu reduzieren und therapeutische Maßnahmen einzuleiten.
In der Praxis erfolgt dann häufig eine diagnostische Einordnung über psychische Hauptdiagnosen wie depressive Episode oder Burnout-Syndrom. Je nach Schweregrad kann die Dauer der Krankschreibung variieren und mit therapeutischer Unterstützung kombiniert werden.
Was prüft der Arzt vor der Krankschreibung?
Vor einer Krankschreibung wegen Schlafstörungen bewertet der Arzt sowohl die körperliche als auch die psychische Belastung.
Entscheidend ist, ob die Symptome die Arbeitsfähigkeit tatsächlich einschränken und ob medizinische Gründe für den Schlafmangel vorliegen.
Diagnose und Beurteilung der Arbeitsfähigkeit
Der Arzt oder die Ärztin führt zunächst ein ausführliches Gespräch, um die Art und Dauer der Schlafprobleme zu erfassen. Meist wird erfragt, wie häufig Einschlaf- oder Durchschlafprobleme auftreten und welche Folgen dies tagsüber hat, etwa Konzentrationsschwierigkeiten oder Erschöpfung.
Ein wichtiges Kriterium ist der Leidensdruck. Wenn Müdigkeit zu Fehlern, Unfällen oder Leistungseinbrüchen führt, kann eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung gerechtfertigt sein. Der Arzt prüft, ob die Beschwerden akut sind oder bereits über Wochen bestehen.
Neben dem Gespräch kann eine körperliche Untersuchung erfolgen. Dabei werden Blutdruck, Hormonwerte oder neurologische Auffälligkeiten kontrolliert. Bei Verdacht auf eine ernsthafte Schlafstörung, etwa Schlafapnoe, erfolgt häufig eine Überweisung zum Schlaflabor.
Der Arzt bewertet daraufhin, ob die Person vorübergehend nicht arbeitsfähig ist oder ob eine weiterführende Behandlung nötig ist. Laut Medpertise [2] tritt Schlafmangel häufig in Verbindung mit Stress, Schichtarbeit oder psychischer Belastung auf, was die Einschätzung zusätzlich beeinflusst.
Abgrenzung zu anderen Erkrankungen wie Grippe
Schlafstörungen müssen von anderen Ursachen wie einer beginnenden Grippe oder Infektion unterschieden werden. Der Arzt achtet darauf, ob Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen oder Husten vorliegen. Diese deuten eher auf eine körperliche Erkrankung hin, die unabhängig vom Schlafverhalten besteht.
Bei reinem Schlafmangel fehlen meist solche Begleiterscheinungen. Trotzdem können Erschöpfung, Kopfschmerzen oder Konzentrationsmängel ähnlich wirken. Deshalb prüft der Arzt, ob der Schlafmangel selbst die Ursache ist oder ob eine andere Erkrankung zugrunde liegt.
Eine Differenzialdiagnose verhindert Fehleinschätzungen. Wenn Schlafstörungen beispielsweise durch Medikamente, Schilddrüsenprobleme oder psychische Belastung ausgelöst werden, richtet sich die Behandlung an der zugrunde liegenden Ursache aus. Eine Krankschreibung erfolgt dann gezielt, um Genesung und Behandlung zu ermöglichen.
Kriterien für die Ausstellung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
Für eine Krankschreibung zählt nicht allein der schlechte Schlaf, sondern die daraus resultierende Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit. Entscheidend ist, ob der Betroffene seine Tätigkeit sicher und zuverlässig ausführen kann. Wer aufgrund von Schlafmangel ein erhöhtes Unfallrisiko im Beruf hat, sollte nicht weiterarbeiten.
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit orientiert sich an der Schwere der Symptome und dem beruflichen Umfeld. Nach Angaben von wmn.de [1] beurteilt der Arzt individuell, ob eine kurze Ruhephase ausreicht oder eine längere Auszeit notwendig ist.
Typische Beurteilungskriterien sind:
- Häufigkeit der Schlafstörungen pro Woche
- Schweregrad der Tagesmüdigkeit
- Auswirkungen auf Konzentration und Reaktionsfähigkeit
- Möglichkeit einer schnellen Erholung
Nur wenn diese Punkte die berufliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, stellt der Arzt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus.
Arbeitsrechtliche und berufliche Konsequenzen
Schlafstörungen können die Arbeitsfähigkeit erheblich beeinträchtigen und zu Konflikten im Berufsalltag führen. Eine ärztliche Krankschreibung schützt Beschäftigte vor arbeitsrechtlichen Konsequenzen, wenn sie korrekt gehandhabt wird, doch unsachgemäße Krankmeldungen können das Vertrauensverhältnis zum Arbeitgeber gefährden.
Umgang mit der Krankmeldung gegenüber dem Arbeitgeber
In Deutschland muss eine Krankmeldung unverzüglich erfolgen, sobald feststeht, dass die Arbeitsunfähigkeit besteht. Beschäftigte müssen den Arbeitgeber spätestens am ersten Krankheitstag informieren – mündlich, telefonisch oder per E-Mail. Das Attest, die sogenannte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU), ist spätestens am vierten Kalendertag vorzulegen, sofern der Arbeitgeber keine frühere Nachweispflicht verlangt.
Die Angabe der Diagnose ist nicht erforderlich. Es genügt die Mitteilung, dass eine medizinisch bestätigte Arbeitsunfähigkeit vorliegt. Vertraulichkeit bleibt gewahrt, da der Arbeitgeber nur die Dauer der Arbeitsunfähigkeit erfährt.
Wer unter schwerwiegenden Schlafstörungen leidet, sollte laut Experten frühzeitig ärztliche Hilfe suchen, da länger anhaltender Schlafmangel gesundheitliche und leistungsbezogene Folgen haben kann. Laut medpertise.de [2] ist eine Krankschreibung dann sinnvoll, wenn Erschöpfung, Konzentrationsprobleme oder Tagesmüdigkeit die Berufsausübung beeinträchtigen.
Reaktionen des Arbeitgebers und Rechte der Arbeitnehmer
Der Arbeitgeber darf eine Krankschreibung grundsätzlich nicht anzweifeln, solange keine konkreten Zweifel an deren Richtigkeit bestehen. Bestehen doch berechtigte Zweifel – etwa bei häufigen Kurzzeiterkrankungen oder auffälligen Mustern – kann der Arbeitgeber den Medizinischen Dienst der Krankenkassen zur Überprüfung einschalten.
Arbeitnehmer sind in dieser Situation durch das Arbeitsrecht in Deutschland geschützt. Solange eine gültige Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorliegt, gilt die Pflicht zur Arbeitsleistung als ausgesetzt. Eine Benachteiligung oder Abmahnung wegen Krankheit wäre unzulässig.
Wichtig ist, transparent und verlässlich zu kommunizieren. Sollte die Genesungsdauer länger als erwartet ausfallen, ist eine rechtzeitige Verlängerung der Krankmeldung erforderlich, um Konflikte und Missverständnisse zu vermeiden.
Risiko der Kündigung bei Missbrauch
Ein Missbrauch der Krankschreibung stellt eine schwerwiegende Pflichtverletzung dar. Wenn Arbeitnehmer die Krankmeldung nutzen, um unberechtigt der Arbeit fernzubleiben, kann dies eine fristlose Kündigung nach sich ziehen. Arbeitgeber müssen den Nachweis erbringen, dass die Krankheit vorgetäuscht oder die Pflicht zur Arbeitsleistung absichtlich verletzt wurde.
Beispiele sind etwa Tätigkeiten, die mit dem Krankheitsbild unvereinbar sind, wie Sport während einer angeblichen Schlafstörung. Laut ihre-vorsorge.de [3] sind Stress und Schlafprobleme allein kein ausreichender Grund für eine Krankschreibung. Wenn sich daraus jedoch eine behandlungsbedürftige Erkrankung entwickelt, liegt eine legitime Arbeitsunfähigkeit vor.
Tabelle: Kündigungsrisiko bei Fehlverhalten
| Verhalten | Mögliche arbeitsrechtliche Konsequenz |
| Vorgetäuschte Krankheit | Fristlose Kündigung |
| Fehlende Krankmeldung oder verspätete Vorlage | Abmahnung oder Kündigung |
| Ehrliche Kommunikation mit Attest | Rechtssicher, keine Nachteile |
Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Krankmeldung stärkt das Vertrauen zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern und verhindert arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen.
Auswirkungen von Schlafstörungen auf Gesundheit und Wohlbefinden
Schlafstörungen beeinflussen nicht nur die nächtliche Erholung, sondern auch die körperliche Gesundheit, das emotionale Wohlbefinden und die alltägliche Leistungsfähigkeit. Anhaltender Stress und unzureichende Schlafqualität schwächen die psychische Stabilität und erhöhen das Risiko für Depressionen sowie andere Gesundheitsprobleme.
Folgen für die Leistungsfähigkeit
Menschen mit Schlafstörungen zeigen oft eine deutlich reduzierte Konzentrationsfähigkeit und längere Reaktionszeiten. Diese Veränderungen können die Arbeitssicherheit und Produktivität erheblich mindern. Schon eine Woche mit verkürztem Schlaf kann Gedächtnisleistung und Entscheidungsfähigkeit beeinträchtigen.
Typische Tagesfolgen sind:
- Ermüdung und Reizbarkeit
- Nachlassende Kreativität
- Erhöhter Fehleranteil bei Routineaufgaben
Laut dem Robert Koch-Institut [4] führen Schlafstörungen auch zu volkswirtschaftlichen Kosten, da Krankheitsausfälle und Produktivitätsverluste zunehmen. Wer dauerhaft schlecht schläft, bemerkt häufig eine geringere Stresstoleranz und soziale Rückzugstendenzen. Das beeinträchtigt nicht nur die Arbeit, sondern auch zwischenmenschliche Beziehungen.
Langfristige Risiken für die Gesundheit
Chronischer Schlafmangel belastet das kardiovaskuläre System und kann Bluthochdruck sowie Stoffwechselstörungen fördern. Studien zeigen, dass sich zu kurzer oder unruhiger Schlaf mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes verbindet.
Ein langfristiger Zustand von schlechter Nachtruhe führt zu gesteigertem Stresshormonspiegel, was Entzündungsprozesse im Körper begünstigt. Auf der psychischen Ebene tragen Schlafstörungen zu Depressionen und Angststörungen bei, da die emotionale Regulierung gestört ist. Die Plattform Sleeplab.ch [5] beschreibt, dass chronischer Schlafmangel das Immunsystem schwächt und somit die allgemeine Gesundheit langfristig beeinträchtigt.
Ein stabiler Schlafrhythmus unterstützt dagegen die Regeneration von Gehirn und Körper, fördert das emotionale Gleichgewicht und stärkt das allgemeine Wohlbefinden.



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