Der Zusammenhang mit psychischen Störungen
Schlaf- und psychische Störungen, wie z. B. Angstzustände, gehen oft Hand in Hand. Wenn Du an einer Angststörung [1] leidest, kann es Dir schwer fallen, einzuschlafen oder durchzuschlafen.
Wenn Du wiederum eine diagnostizierte Schlafstörung hast, kann es sein, dass Du Dich vor dem Schlafengehen unruhig oder ängstlich fühlst, weil Du befürchtest, nicht die nötige Ruhe zu bekommen.
In der Regel verschlimmert das eine Leiden das andere, so dass es sich wie ein ewiger Kreislauf anfühlen kann.
Was verursacht Schlafangst?
Angst [2] ist eigentlich ein natürlicher Teil des Menschseins. Im Fall der Schlafangst führt sie jedoch zu einem unguten Gefühl, das Dich davon abhält, friedlich einzuschlafen. Denn Stress und Angst [3] veranlassen unseren Körper, Hormone auszuschütten, die uns helfen, schnell zu reagieren, um Schaden zu vermeiden.
Wenn jedoch chronische Angstzustände vorliegen, empfinden wir unter Umständen die ganze Zeit Stress, Unruhe und Sorgen. Chronisch hohe Werte dieser Hormone, vor allem vor dem Schlafengehen, können es dem Körper schwer machen, sich zu entspannen. Dadurch kommt es zu Einschlafproblemen.
Die Kombination aus Angst und Schlaflosigkeit kann aber auch durch einen Mangel an Schilddrüsenhormonen im Blut verursacht werden, wodurch sich der Stoffwechsel verlangsamt (Hypothyreose [4]).
Die Forschung legt nahe, dass Angstzustände den REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) beeinträchtigen können. Dies ist die Phase des Schlafs, in der Du zu lebhaften Träumen neigst.
Wenn Du jedoch oft unter Angstzuständen leidest, können diese Träume störend sein oder sich in Albträume verwandeln, die Dich aufwecken. Klar ist: Genauso wie Angstzustände den Schlaf beeinflussen können, kann der Schlaf die Angstzustände beeinflussen.
Was sind die Symptome von Schlafangst?
Wenn Du aufgrund von Angstzuständen nicht schlafen kannst, kann es längerfristig zu Verhaltensänderungen kommen, z. B:
- Das Gefühl, überfordert zu sein
- Unfähigkeit, sich zu konzentrieren
- Reizbarkeit
- Nervosität
- Unruhe
- Gefühl der drohenden Gefahr oder Unheil
Diese Verhaltensänderungen stehen dann wiederum in Verbindung mit körperlichen Auswirkungen, die durch die Angst vor dem Schlafengehen auftauchen können:
- Verdauungsprobleme
- Schneller Herzschlag
- Schnelle Atmung
- Schwitzen
- Angespannte Muskeln
- Zittern
Manche Menschen haben auch nächtliche Panikattacken, die sie hinterher häufig nicht mehr einschlafen lassen. Eine Panikattacke ist ein plötzlicher, intensiver Ausbruch von extremer Angst, bei denen die Betroffenen oft aus dem Schlaf schrecken.
Wie wird die Schlafangst diagnostiziert?
Der medizinische Betreuer führt eine körperliche Untersuchung durch, prüft die Krankengeschichte und bewertet die Symptome. Er kann beispielsweise folgende Fragen stellen:
- Isst oder trinkst Du vor dem Schlafengehen etwas?
- Treten Deine Angstzustände immer vor dem Schlafengehen auf?
- Wie lange dauert es, bis Du wieder einschlafen kannst?
- Wie oft wachst Du nachts auf?
- Welche Aktivitäten unternimmst Du vor dem Schlafengehen?
Welche Tests helfen bei der Bestätigung einer Diagnose von Schlafängsten?
In einigen Fällen kann der behandelnde Arzt eine Schlafstudie durchführen, um herauszufinden, ob eine Schlafangst vorliegt.
Sie wird auch Polysomnographie genannt und ist ein Test, bei dem Du über Nacht in einem Schlaflabor bleibst. Der Arzt beurteilt, wie der Körper während des Schlafs arbeitet, indem er folgende Werte überprüft:
- Sauerstoffgehalt im Blut
- Körperhaltung
- Atmung
- Elektrische Aktivität im Gehirn
- Augenbewegungen
- Herzfrequenz und -rhythmus
- Beinbewegungen
- Schlafstadien
- Schnarchen oder andere Geräusche, die während des Schlafs auftreten
Wie wird die Schlafangst behandelt?
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten zur Behandlung von Schlafangst, darunter
- Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) [5]
- Gesunde Schlafgewohnheiten (Schlafhygiene)
- Medikation
Welche Medikamente helfen bei Schlafangst?
Zur Behandlung von Angstzuständen oder anderen psychischen Störungen kann der Arzt eine medikamentöse Behandlung empfehlen. Medikamente können Dir helfen, mögliche Symptome – wie etwa das Restless-Legs-Syndrom – zu verbessern.
Aber aufgepasst: Einige Medikamente können Angstzustände verstärken oder den Schlaf erschweren, wenn Du sie zum ersten Mal einnimmst. Wenn derartige Nebenwirkungen auftreten, solltest Du sofort mit Deinem Arzt sprechen und die Medikation verändern.
Viele freiverkäufliche Schlafmittel können auch zur Gewohnheit werden. Es empfiehlt sich, die Einnahme von Medikamenten zur Behandlung von Angstzuständen oder zum Einschlafen nicht ohne die Zustimmung des behandelnden Arztes zu beginnen.
Ansonsten könnte es im schlimmsten Fall zu einer Sucht kommen.
5 Tipps, um Schlafangst zu reduzieren
Hier sind 5 praktische Tipps, die dir helfen können, Schlafangst zu überwinden:
- Entspannungstechniken anwenden: Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Meditation können helfen, Deinen Körper zu beruhigen.
- Schlafhygiene verbessern: Regelmäßige Schlafenszeiten und ein ruhiges, dunkles Schlafzimmer fördern einen besseren Schlaf.
- Gedanken beruhigen: Schreibe vor dem Schlafengehen deine Gedanken auf, um den Kopf zu entlasten.
- Achtsamkeit üben: Vermeide es, während der Nacht auf die Uhr zu schauen, um zusätzlichen Stress zu vermeiden.
- Koffein und Alkohol meiden: Diese Mittel können Deine Schlafqualität beeinträchtigen.
Wie ist die Prognose für Menschen mit Schlafangst?
Die meisten Menschen können ihre Schlafangst mit den richtigen Behandlungen erfolgreich in den Griff bekommen.
Allerdings kann es bei einigen Behandlungen, wie z. B. Medikamenten oder CBT, einige Zeit dauern, bis sie wirksam werden.
Deshalb solltest Du die Behandlung nicht vorzeitig abbrechen, nur weil Du annimmst, dass sie nicht erfolgreich ist.
Fazit zur Schlafangst
Schlafangst ist ein Gefühl der Angst oder des Stresses vor dem Einschlafen oder dem Durchschlafen. Schlafprobleme und psychische Störungen wie Angstzustände sind hierbei eng miteinander verknüpft. Oft verschlimmert dabei das eine Problem das andere.
Die gute Nachricht: Sowohl Angstzustände als auch Schlafprobleme sind behandelbar. Wenn Du mit Deinem Arzt über Deine Symptome spricht, könnt ihr gemeinsam Deinen Behandlungsplan aufstellen.
Zu den gängigen Behandlungsmethoden gehören kognitive Verhaltenstherapie (CBT), gute Schlafhygiene sowie hilfreiche Medikamente.
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