Was ist Schwindel beim Aufstehen?
Schwindel beim Aufstehen beschreibt ein kurzzeitiges Gefühl der Unsicherheit oder Drehung, das beim Wechsel von einer liegenden oder sitzenden in eine stehende Position auftritt.

Häufig hängt dieses Symptom mit der Regulation des Blutdrucks und der Durchblutung des Gehirns zusammen, kann aber auch durch Störungen im Nervensystem oder im Gleichgewichtsorgan verursacht werden.
Typische Symptome und Verlauf
Betroffene erleben meist ein plötzlich auftretendes Benommenheitsgefühl oder das Gefühl, dass sich alles dreht. In vielen Fällen hält der Schwindel nur wenige Sekunden an, bis sich der Kreislauf stabilisiert. Dieser kurze orthostatische Schwindel tritt besonders häufig nach dem Aufstehen am Morgen oder nach längerem Sitzen auf.
Begleitende Symptome können leichtes Zittern, Sehstörungen, Ohrensausen oder Schwäche in den Beinen sein. Manche fühlen sich, als würden sie gleich umkippen, ohne tatsächlich das Bewusstsein zu verlieren. Wenn der Blutdruck stark abfällt, kann jedoch auch eine kurzzeitige Ohnmacht entstehen.
Einige Menschen berichten über gehäufte Episoden, insbesondere bei Hitze, Dehydration oder nach der Einnahme bestimmter Medikamente. Laut der Schwindelambulanz Hadamar [1] gehören Blutdruckprobleme, Dehydration und hormonelle Schwankungen zu den häufigsten Ursachen. Der Verlauf hängt oft vom allgemeinen Gesundheitszustand und der Anpassungsfähigkeit des Kreislaufs ab.
Rolle des Nervensystems und der Durchblutung
Das autonome Nervensystem steuert die Anpassung des Blutdrucks, sobald eine Person aufsteht. Dabei verengen sich Blutgefäße in den Beinen, um den Blutfluss zum Gehirn aufrechtzuerhalten. Wenn dieser Mechanismus verzögert oder gestört abläuft, sinkt die Durchblutung des Gehirns, was das typische Schwindelgefühl verursacht.
Eine gestörte Kreislaufregulation, etwa durch Medikamente, Dehydration oder Krankheiten wie Parkinson, kann den Reflex des Nervensystems beeinträchtigen. Dadurch sackt Blut in die untere Körperhälfte, während das Gehirn kurzfristig weniger Sauerstoff erhält.
Auch vegetative Dysfunktionen spielen eine Rolle. Personen mit geschwächtem Kreislaufsystem reagieren empfindlicher auf Positionswechsel. Diese Reaktion ist meist harmlos, kann aber bei chronischem Auftreten auf eine Störung hinweisen, die ärztlich untersucht werden sollte.
Abgrenzung zu anderen Schwindelformen
Schwindel beim Aufstehen unterscheidet sich in Ursache und Verlauf deutlich von anderen Schwindelarten. Beim lageabhängigen Drehschwindel, etwa dem gutartigen paroxysmalen Lagerungsschwindel, entsteht das Schwindelgefühl durch kleine Kristalle im Innenohr, nicht durch Blutdruckveränderungen. Hier sind die typischen Drehschwindelattacken kurz, aber intensiv und werden durch Kopfbewegungen ausgelöst.
Ein weiterer Unterschied besteht zum zentralen Schwindel, der durch Störungen im Gehirn wie Durchblutungsprobleme oder neurologische Erkrankungen verursacht wird. Zentraler Schwindel bleibt in der Regel länger bestehen und geht häufig mit anderen Symptomen wie Doppelbildern oder Sprachstörungen einher.
Patienten sollten darauf achten, ob der Schwindel ausschließlich beim Aufstehen oder auch in Ruhe auftritt. Tritt er kombiniert mit Herzrasen, Brustschmerzen oder Sehverlust auf, kann dies laut gesundheitsjournal.de [2] auf ernste Kreislaufprobleme oder eine neurologische Ursache hinweisen.
Hauptursachen für Schwindel nach dem Aufstehen
Schwindel nach dem Aufstehen entsteht häufig durch Kreislaufveränderungen, eine unzureichende Blutversorgung des Gehirns oder altersbedingte Anpassungsprobleme im Gefäßsystem.

Besonders der plötzliche Wechsel der Körperlage kann den Blutdruck kurzzeitig abfallen lassen und dadurch den Gleichgewichtssinn beeinträchtigen.
Orthostatische Hypotonie und Blutdruckabfall
Eine orthostatische Hypotonie tritt auf, wenn der Blutdruck beim Aufstehen plötzlich absinkt. Dadurch gelangt vorübergehend weniger Blut zum Gehirn, was Schwindel, Benommenheit oder kurzzeitige Sehstörungen auslösen kann. Besonders häufig betrifft das ältere Menschen oder Personen, die blutdrucksenkende Medikamente einnehmen.
Der Körper kompensiert diesen Blutdruckabfall, indem er die Herzfrequenz leicht anhebt und die Blutgefäße verengt. Wenn dieser Mechanismus verzögert oder unzureichend ist, kommt es zu Schwindelgefühlen. Eine langsame Veränderung der Körperlage – etwa erst hinsetzen, dann aufstehen – kann Beschwerden vorbeugen. Weitere Informationen bietet die Schwindelambulanz Hadamar [1], die typische Ursachen und Sofortmaßnahmen beschreibt.
| Typische Auslöser | Mögliche Maßnahmen |
| Plötzlicher Lagewechsel | Langsames Aufstehen |
| Medikamente gegen Bluthochdruck | Arzt über Dosierung informieren |
| Flüssigkeitsmangel | Regelmäßig trinken |
Flüssigkeitsmangel und Salzaufnahme
Ein Flüssigkeitsmangel verringert das Blutvolumen, wodurch der Blutdruck beim Aufstehen leichter abfällt. Besonders in warmen Umgebungen oder bei körperlicher Aktivität kann der Verlust von Flüssigkeit stark sein. Das führt zu verminderter Durchblutung und Schwindel.
Eine ausgewogene Salzaufnahme spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Salz bindet Wasser im Körper und stabilisiert so den Blutdruck. Zu wenig Salz – beispielsweise bei stark salzarmer Ernährung – kann Schwindel fördern. Menschen, die häufig unter Kreislaufproblemen leiden, sollten ihren Flüssigkeits- und Salzhaushalt ärztlich überprüfen lassen.
Praktisch wirkt es, regelmäßig kleine Mengen Wasser über den Tag verteilt zu trinken. Auch isotonische Getränke können helfen, den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen und Kreislaufschwäche vorzubeugen.
Herz-Kreislauf-Probleme und Herzfrequenz
Schwindel beim Aufstehen kann auch aus Herz-Kreislauf-Störungen entstehen. Wenn das Herz nicht genügend Blut fördert oder unregelmäßig schlägt, sinkt der Druck in den Blutgefäßen und das Gehirn erhält kurzzeitig weniger Sauerstoff. Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Rhythmusstörungen stehen häufig in Zusammenhang mit diesen Symptomen, wie auch MSD Manuals [3] erläutert.
Die Herzfrequenz zeigt an, wie gut das Herz auf Lagewechsel reagiert. Bei einem gesunden Kreislauf steigt sie kurzzeitig an, um den Blutdruck stabil zu halten. Wenn diese Anpassung zu schwach oder zu stark ausfällt, entstehen Schwindelgefühle. Eine kardiologische Untersuchung kann klären, ob Herzrhythmus oder Pumpleistung betroffen sind.
Wichtig: Personen, die zusätzlich Kurzatmigkeit, Brustschmerzen oder Ohnmachtsanfälle erleben, sollten schnell medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Altersbedingte Veränderungen
Mit zunehmendem Alter verliert das Gefäßsystem an Elastizität. Die Blutgefäße reagieren langsamer auf den Lagewechsel, und die Regulation des Blutdrucks wird träger. Dadurch kommt es häufiger zu einem kurzen Blutdruckabfall nach dem Aufstehen. Ältere Menschen erleben diesen Zustand oft wiederholt, besonders morgens oder nach längerem Sitzen.
Auch Veränderungen in der Muskelkraft und der Nervensteuerung tragen dazu bei, dass sich das Gleichgewicht langsamer anpasst. Regelmäßige Bewegung, wie Spazierengehen oder leichtes Training, kann helfen, die Kreislaufreaktion zu verbessern. Laut Dr-Gumpert.de [4] tritt altersbedingter Schwindel häufig in Kombination mit anderen Risikofaktoren wie Medikamenteneinnahmen oder bestehenden Herzerkrankungen auf.
Ein bewusstes, langsames Aufstehen, ausreichendes Trinken und moderates Training unterstützen die Anpassungsfähigkeit von Herz und Blutgefäßen im Alltag.
Weitere relevante Auslöser und Risikofaktoren
Schwindel nach dem Aufstehen kann durch verschiedene körperliche und neurologische Einflüsse entstehen. Besonders bedeutsam sind Begleiterkrankungen, Kreislaufstörungen und die Wirkung bestimmter Medikamente, die das Gleichgewichtssystem oder den Blutdruck beeinflussen.
Schwindelattacken und Begleiterkrankungen
Wiederkehrende Schwindelattacken treten häufig in Verbindung mit Herz-Kreislauf- oder neurologischen Erkrankungen auf. Menschen mit Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz leiden öfter unter kurzer Benommenheit nach Lagewechsel. Die Blutversorgung des Gehirns kann dabei kurzfristig vermindert sein.
Unterschiedliche Diagnosen führen zu abweichenden Symptomen. Beim sogenannten orthostatischen Schwindel [4] sinkt der Blutdruck beim Aufstehen plötzlich ab, was Schwindel oder Schwarzwerden vor den Augen auslöst. Auch eine gestörte Regulation des vegetativen Nervensystems kann eine Rolle spielen.
Beispielhafte Begleiterkrankungen:
| Erkrankung | Möglicher Effekt auf Schwindel |
| Diabetes mellitus | Nervenregulationsstörungen |
| Herzinsuffizienz | Geringerer Blutdruckanstieg |
| Neuropathien | Beeinträchtigtes Gleichgewicht |
| Chronische Nierenerkrankung | Elektrolyt- und Flüssigkeitsungleichgewicht |
Eine ärztliche Kontrolle ist besonders bei wiederkehrenden oder stärkeren Attacken wichtig, da sich Schwindel als Symptom vieler Grunderkrankungen zeigt.
Parkinson, POTS und Tachykardie
Erkrankungen des Nervensystems und Kreislaufs wie Parkinson, posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom (POTS) und Tachykardien können Aufstehschwindel verstärken. Bei Parkinson schwächen verlangsamte Bewegungsabläufe und eine gestörte Blutdruckregulation die Anpassung des Körpers beim Lagewechsel. Betroffene klagen über Schwindel und kurzzeitige Unsicherheit beim Gehen.
Beim POTS [2] steigt die Herzfrequenz nach dem Aufstehen deutlich an, während der Blutdruck stabil oder leicht vermindert bleibt. Das führt zu Herzklopfen, Müdigkeit und Schwindel. Typisch ist eine rasch eintretende Besserung im Liegen.
Tachykardie, ob durch Stress, hormonelle Faktoren oder Herzerkrankungen ausgelöst, kann den Kreislauf belasten. Das Herz schlägt zu schnell, um effizient zu pumpen, wodurch die Sauerstoffversorgung im Gehirn kurzzeitig sinkt. Ein Puls- oder Blutdruckprotokoll hilft, Auslöser besser einzuordnen.
Einfluss von Medikamenten
Viele Medikamente beeinflussen das Gleichgewicht und die Durchblutung. Besonders blutdrucksenkende Mittel, Diuretika und Psychopharmaka wie Antidepressiva gehören zu den häufigen Auslösern von Medikamenten-induziertem Schwindel.
Einige Betroffene berichten nach Einnahme neuer Präparate über Benommenheit beim Aufstehen, da sich der Körper erst an die Wirkung anpasst. Laut der Schwindelambulanz Hadamar [1] können Beruhigungsmittel, Alkohol oder Kombinationen verschiedener Arzneien die Schwindelneigung zusätzlich erhöhen.
Bei Verdacht auf solche Nebenwirkungen empfiehlt sich eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Er kann die Dosierung prüfen oder Alternativen verordnen. Es ist wichtig, Medikamente nie eigenständig abzusetzen, da abrupte Änderungen selbst neue Kreislaufbeschwerden hervorrufen können.
Prävention und empfohlene Maßnahmen
Schwindel beim Aufstehen lässt sich oft durch einfache Anpassungen im Alltag und eine gezielte Abklärung möglicher Ursachen verringern. Eine stabile Kreislaufregulation, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und das Vermeiden abrupter Bewegungen können Beschwerden deutlich reduzieren.
Verhaltensänderungen und Alltagstipps
Betroffene profitieren häufig von langsamen Positionswechseln, um den Kreislauf zu entlasten. Nach dem Liegen hilft es, sich zunächst aufzusetzen, kurz die Beine hängen zu lassen und erst dann aufzustehen. Diese Schrittfolge kann den Blutdruck stabilisieren und das Risiko plötzlicher Benommenheit senken.
Zudem sollte eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr beachtet werden, da Flüssigkeitsmangel den Blutdruck senken und Schwindel begünstigen kann. Eine moderate Salzaufnahme unterstützt, laut GESUNDHEITSJOURNAL [2], die Kreislaufstabilität, sofern keine medizinischen Gründe dagegensprechen.
Ein regelmäßiger Tagesablauf mit genügend Schlaf wirkt unterstützend. Leichte Bein- und Wadenübungen, etwa das Kreisen der Füße vor dem Aufstehen, fördern die Durchblutung und helfen, den Blutdruck beim Hochkommen konstant zu halten.
Eine Übersicht einfacher Maßnahmen:
| Maßnahme | Wirkung |
| Langsames Aufstehen | Verhindert plötzlichen Blutdruckabfall |
| Viel trinken | Stabilisiert den Kreislauf |
| Ausreichend Salz (nach Rücksprache) | Unterstützt Blutvolumen |
| Bewegung der Beine | Fördert venösen Rückfluss |
Medizinische Abklärung und ärztlicher Rat
Wenn Schwindel beim Aufstehen häufig auftritt oder sich verschlimmert, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Ärztinnen und Ärzte können prüfen, ob eine orthostatische Dysregulation, Herz-Kreislauf-Erkrankung oder eine Störung des Gleichgewichtsorgans vorliegt. Laut MSD Manuals [3] sind dabei Blutdruckmessungen im Sitzen und Stehen hilfreich, um Regulationseinschränkungen zu erkennen.



Alternativ, schreib uns direkt über die Kontakt-Seite.